corona
Eine Krise wie diese
Pösie für Lieb & Bösi, schreibchenweiseEine Krise wie diese hat das Land bisher noch nicht gekannt. So heißt es. Papier ist für den Arsch und wird in seiner Knappheit hoch gehandelt. Wertpapier. Anlage. Rollenspiel. Wir Menschen stehen Schlange, lange und mit Abstand. Der Einweg-Fehdehandschuh schlägt uns täglich ins Gesicht. Man spricht: Gib her! Und nimmt meist mehr als man verträgt. Gerangel. Geschubse. Drohgebärden in den Herden von handbeschuhten Maskenträgern. Verzicht ist unser täglich Brot in dieser Not. Doch Verzicht ist nicht die Tugend, die uns großgezogen. Verlogen manche Fakten. Gebogen manch Gesetz. Die Nudel wird zur großen Liebe, für alle, auch für Ladendiebe. Plötzlich ist es wichtig, dass in China der Sack Reis umfiel und im großen Stil die Welt befällt. Viren marschieren über Grenzen und vernetzen uns global, lokal, oral und manchem ist auch das egal – weil er zu jung, zu gut, zu reich, zu eitel bis zum Scheitel. Madonna badet sich in Milch und Rosen, Sophia räkelt ohne Hosen sich am Pool des Mannes. Ja, sie kann es. Quarantäne ist, was du draus machst. Wer kann, der kann, wer nicht – der bricht. Der Laden um die Ecke bleibt für immer zu. Er wird’s nicht schaffen. Löcher klaffen. Der Umsatz fällt wie Laub von Bäumen. Keine Zeit zum Träumen. Viel Zeit um aufzuräumen. Im Keller, im Kopf, im Leben. Zeit auch mal zu geben. Mit Abstand – eine Krise wie diese zeigt des Pudels Kern. Darauf reimt sich… habt mich gern.
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