Am Hafen stand ’ne Tante,
eine, die jeder kannte.
Ein Seemann kam und nahm
sie mit auf seine Jolle,
da liebte er sie dolle
und sie ihn auch –
bis zum nächsten Hafen,
da ging sie mit ’nem andern schlafen.
Der arme Seemann ach
lag eine Woche weinend wach,
dann nahm er sich ne Buddel Rum
und sagte sich: Scheiß drauf, sei’s drum.
Er schipperte weiter gen Abendhimmel
mit einem Bild von ihr am Pimmel,
in blauer Tinte wild gestochen
sah sie aus wie’n Zitterrochen.
Am Hafen stand ’ne Tante,
eine, die jeder kannte.
Ein Bänker kam und nahm
sie mit in sein großes Haus,
da zog sie sich für ihn nackig aus.
Zum Pech kam des Bänkers Frau dazu,
die hatte ganz wenig Humor…
nun ist der Bänker ärmer als je zuvor.
Am Hafen stand ’ne Tante,
eine, die jeder kannte.
Ein Pudel kam und jaulte,
die Tante ihn lange und herzhaft kraulte,
bis dass des Pudels harter Kern ganz weich…
Und die Moral von der Geschicht:
Gibt es nicht.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.