Linsensuppe, Linsensuppe, ess’ den Teller leer mein Kind.
Linsensuppe, Linsensuppe, und dann geh’ und hüt’ das Rind.
Wenn das Rind dann groß und fett, bring es zu des Metzgers Haus,
Messer, Messer, scharf geschliffen, reißen ihm die Därme raus.
Ab den Kopf, zerhackt die Beine, das Blut in einem Topf gefangen,
Hirn gebraten, Schwanz gekocht, die Schinken trocken abgehangen.
Linsensuppe, Linsensuppe, ess’ den Teller leer mein Kind.
Linsensuppe, Linsensuppe, und dann geh’ und hüt’ das Rind.
Das Rind ist tot, der Teller leer, der Tag neigt sich dem Ende zu.
Der Metzger raucht, wischt sich die Hände und legt sich erschöpft zur Ruh.
Des Metzgers Weib hebt seine Röcke, setzt sich auf des Nachbars Sohn,
Stöhnt und schreit und windet sich, lacht und quietscht – der blanke Hohn.
Linsensuppe, Linsensuppe, ess’ den Teller leer mein Kind.
Linsensuppe, Linsensuppe, und dann geh’ und hüt’ das Rind.
Der Metzger aus dem Schlaf gerissen, lauscht dem Treiben in der Nacht,
Wetzt die Messer scharf und schärfer, fühlt sich um die Ehr gebracht.
Er stürzt sich auf sein Weib nebst Nachbar, lässt die Klinge munter springen,
Am Morgen dann gibt’s frisches Fleisch und man hört den Metzger singen:
Linsensuppe, Linsensuppe, ess’ den Teller leer mein Kind.
Linsensuppe, Linsensuppe, und dann geh’ und hüt’ das Rind.
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